A. Feßler Finanzberatung - Finanz- und Versicherungsmakler
Gold
Gold

Die einzig wahre Währung

Gold als Krisenwährung oder die wundersame Wiederkehr des Goldes

Gold erfüllt von jeher ganz unterschiedliche Zwecke, woran sich auch im 21. Jahrhundert nichts geändert hat. Lange Zeit fungierte das Edelmetall als Ersatzwährung und bis heute halten beinahe alle bedeutenden Notenbanken der Welt große Gold-Reserven.

Geschichte

Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Wegen der Beständigkeit seines Glanzes, seiner Seltenheit und auffallenden Schwere war es sehr begehrt und wurde in vielen Kulturen vor allem für rituelle Gegenstände verwendet.

Die Goldgewinnung begann vermutlich in der Kupferzeit. Die leichte Legierbarkeit mit vielen Metallen, die moderaten Schmelztemperaturen und die günstigen Eigenschaften der Legierungen machten Gold als Werkstoff sehr attraktiv. Auch in Südamerika und Mesoamerika wurde schon sehr früh Gold verarbeitet. So beherrschten beispielsweise die Mochica in Peru bereits Anfang des ersten Jahrtausends die Legierungsbildung sowie die Vergoldung und stellten Gegenstände für rituelle Zwecke aus mehreren Kilogramm Gold her.

Die Gier nach Gold wurde auch zum Grund für Kriege, Plünderungen und Eroberungszüge. Goldfunde in Mittel- und Südamerika lockten nach den Fahrten von Christoph Kolumbus europäische und insbesondere spanische Eroberer an, die Gold in Galeonen nach Europa brachten. Spanien wurde so eine Zeit lang zur reichsten Nation Europas, aber die indigenen Kulturen wurden dadurch zerstört.

Immer wieder lockten Goldfunde große Scharen von Abenteurern an. Im 19. Jahrhundert kam es auf verschiedenen Kontinenten zu Goldrausch genannten Massenbewegungen in die Gebiete großer Goldvorkommen; Beispiele hierfür sind der kalifornische Goldrausch im Jahre 1849 und der Goldrausch des Jahres 1897 am Klondike River in Alaska. Kaum einer der Goldsuchenden wurde jedoch durch bergmännischen Goldabbau oder Goldwäsche reich.

Auch heute führt der schwankende Goldpreis oft zu sozialen Verwerfungen: So führt ein fallender Goldpreis in Südafrika zu einer starken Verarmung des von der Goldproduktion lebenden Bevölkerungsteils. Im brasilianischen Amazonasraum ist der informelle Goldabbau durch Garimpeiros oft mit schwerwiegenden sozialen und ökologischen Folgen verbunden.

Verwendung

Mehr als drei Viertel der weltweiten Gold-Nachfrage von rund 3.600 Tonnen pro Jahr kommt heute aus der Schmuckindustrie. Darüber hinaus wird Gold in der Elektroindustrie und in der Zahnmedizin verwendet. Neben der industriellen Nutzung kommt dem wichtigsten Edelmetall traditionell aber auch eine bedeutende Funktion als Anlageinstrument zu, wobei Art (Spekulation/ langfristige Wertsicherung) und Höhe der zu Investmentzwecken getätigten Käufe stark schwanken.

Angebot/ Nachfrage

Die weltweite Minenproduktion betrug im Jahr 2004 etwa 2.470 Tonnen. Größter Gold-Produzent ist Südafrika, auf das rund 14 Prozent der weltweiten Förderung entfällt. Dahinter folgen Australien und die USA mit jeweils 11%, vor China (9%) und Peru (7%). Weitere Goldförderländer sind Russland, Kanada, Usbekistan und Indonesien. China und Peru haben ihre Goldproduktion in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet. So lag die Gold-Förderung in Peru um 30 Prozent über der des Jahres 2000, wohingegen Südafrika und die USA Produktionsrückgänge von mehr als 20% verzeichneten. Zusätzliches Angebot kommt aus der Nutzung von Altbeständen und seit einigen Jahren aus den Gold-Reserven der Zentralbanken, die ihre Bestände seit Ende der 90er Jahre kontinuierlich abgebaut haben. Ende 2004 verfügen sie noch über rund 900 Millionen Feinunzen, was nahe der nach dem Zweiten Weltkrieg erreichten Tiefstände lag.

Die größten Goldverbraucher kommen aus Asien und dem nahen Osten. Allein Indien ist für 18% der weltweiten Gold-Nachfrage verantwortlich. China kommt auf einen Anteil von knapp neun Prozent. Auf die übrigen asiatischen Länder entfallen weitere elf Prozent. Der Nahe und Mittlere Osten verbraucht weitere 18%, während Europa und die USA zusammen nur auf 23% des Konsums kommen.

Markttrend

Im Jahr 2001 hat der Goldpreis einen langen Abwärtstrend beendet und ist stattdessen in einen steilen Aufwärtstrend gewechselt. Im Laufe des Jahres 2005 wurden die Höchststände der letzten Gold-Rallye in den späten 80er Jahren übertroffen und im Frühjahr 2006 näherte sich der Goldpreis den Höchstkursen aus den 70er Jahren als im Monats-Durchschnitt Preise nahe 700 Dollar je Feinunze erreicht wurden. Seit dem Jahre 2006 stieg der Goldpreis kontinuierlich an und erreichte 2010 den Vorläufigen Höchststand von 1.265 Dollar je Feinunze.

Anlagemöglichkeiten

Die physische Investition in Gold kann mittels Anlagemünze, Goldbarren oder in Form von Schmuck erfolgen.

Anlagemünzen sind im Prinzip Barren in Münzenform. Die erste erschien im Jahre 1967, drei Jahre später begann die Massenprägung des Krügerrand (Südafrika) in großen Stückzahlen. In den 80-iger Jahren folgten andere Länder, die zudem einen Nennwert aufprägten. Mit einem Gesamtanteil von ca. 50% ist der Krügerrand Marktführer.

Mit einem Gesamtanteil von ca. 50% ist der Krügerrand Marktführer. Des Weiteren gibt es Nugget (Australien), Panda (China), Britannia (England), Maple Leaf (Kanada), Philharmoniker (Österreich), American Eagle (USA). Gängige Größen sind 1 oz Stücke bis ¼ oz, wobei generell gilt, umso kleiner eine Münze, desto höher ist der Aufpreis zum Gold. Alle Goldmünzen zu Anlagezwecken sind seit ein paar Jahren von der MwSt. befreit.

Edelmetall-Barren sind historisch betrachtet die Vorgänger des Münzgeldes. Heute werden Barren als eingeschmolzene Metalle oder Halbmetalle definiert, die in eine Form gegossen zu einem Festkörper erstarren. Die Form bestimmt üblicherweise den Wunsch, die Barren einfacher handhaben und gut stapeln zu können.

Edelmetall-Barren in Gold Silber, Platin und Palladium werden von mehreren Präge- und Scheideanstalten (z.B. Heraeus, Umicore (ehemals Degussa), Pamp) hergestellt bzw. von Banken in Auftrag gegeben. Die Form und die Abmaße der Barren unterliegen keinerlei Standardisierung. Geprägte Barren werden häufig in Stückelungen von 1g, 2g, 2,5g, 5g, 10g, 20g, 31,1 g (1oz), 50g und 100g angeboten. Barren mit einem Gewicht über ein Kilogramm, sind meist der Minengesellschaft, der Scheideanstalt, der Schmuckindustrie oder den Zentralbanken vorenthalten

Eine Ausnahme stellt lediglich Silber dar, das aufgrund seines niedrigen Preises auch als 5kg Barren erhältlich ist. Je größer ein Barren ist, desto geringer ist der Preisaufschlag. Außer den MwSt. –befreiten Goldbarren (Feinheit mindestens 995 und zur Goldanlage gedacht), unterliegen alle anderen Barren der vollen MwSt.. Bei einer Investition in Barren sollte die Auswahl auf ländertypische Barrenformen und Prägeanstalten fallen. Der Kauf und Verkauf ist analog den Anlagemünzen über jede Bank oder Münzhändler möglich.

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