A. Feßler Finanzberatung - Finanz- und Versicherungsmakler
Palladium
Palladium

Pd 46

Palladium - Silberweiß glänzend und härter als Platin

Palladium gilt aufgrund seiner ähnlichen chemischen Eigenschaften als Schwester-Metall von Platin und wird zur Gruppe der Platinmetalle gezählt. Die jährliche Fördermenge ist mit rund 200 Tonnen ebenso niedrig, wie die von Platin, wobei der Börsenwert aber nur in Ausnahmefällen über dem von Gold oder Platin liegt.

Geschichte

Palladium wurde 1803 von William Hyde Wollaston entdeckt. Er benannte es 1804 nach dem zwei Jahre vorher entdeckten Asteroiden Pallas. Wollaston fand das Element 46 in südamerikanischem Platinerz aufgrund zu geringer Ausbeuten an Platin aus in Königswasser aufgelösten Proben.

Verwendung

Wie Platin wird Palladium hauptsächlich bei der Herstellung von Kfz-Katalysatoren benutzt, wobei es sich vor allem für die Verwendung in Otto-Motoren eignet. Darüber hinaus kommt Palladium vor allem in der Feinelektronik, in der Schmuckindustrie und in der Dentalmedizin zum Einsatz. Auf die Autoindustrie entfällt mehr als die Hälfte des Jahresverbrauchs, die anderen drei Bereiche kommen jeweils auf 13%.

Angebot/ Nachfrage

Die weltweite Palladium-Produktion ist seit dem Jahr 2000 kontinuierlich angestiegen und erreichte im Jahr 2004 knapp 190 Tonnen. 80% der Gesamtproduktion stammen zu annähernd gleichen Teilen aus Südafrika und Russland. Weitere 15 Prozent werden in den USA und Kanada produziert.

Die stärksten Zuwächse verzeichnet, wie bei Platin, Simbabwe, das seine Produktion seit dem Jahr 2000 nahezu verzehnfacht hat. Größter Palladium-Konsument ist Japan, dass insgesamt 25% des weltweit produzierten Palladiums verbraucht. Starke Zuwächse verzeichnete in den vergangenen Jahren auch die Nachfrage der chinesischen Schmuck-Industrie, die in 2004 mehr als 10% der weltweiten Minenproduktion aufgenommen hat.

Markttrend

Palladium ist einer der wenigen Verlierer unter allen Metallen. Entgegen dem allgemeinen starken Aufwärtstrend ist der Preis zwischen den Jahren 2000 und 2003 um mehr als zwei Drittel zurück gegangen und zwischenzeitlich ausgehend von einem Hoch bei 1.090 Dollar bis unter 200 Dollar pro Feinunze zurückgefallen. Auslöser für den Höhenflug waren eine boomende Nachfrage von Seiten der Autoindustrie, die auf einen zum Teil politisch motivierten Lieferengpass in Russland stieß. Viele Autohersteller stellten ihre Katalysator-Produktion daraufhin auf südafrikanisches Platin um.

Anlagemöglichkeiten

Die physische Investition in Palladium kann mittels Anlagemünze, Platinbarren oder in Form von Schmuck erfolgen.

Von den vier Edelmetallen sind die Münzen in Palladium die seltensten überhaupt. Die allermeisten Münzen wurden von Ende der 80-iger bis Mitte der 90-iger Jahre mit relativ geringen Auflagen geprägt.

Russland als weltgrößter Produzent von Palladium prägte mehrere Serien, wovon in Deutschland das „Russische Ballett“ (Ballerina) mit Abstand die bekannteste und gleichzeitig auflagenstärkste Palladiummünze war. Zukünftig könnte sich das allerdings zugunsten der Maple Leafs`s verschieben, die seit 2005 geprägt werden. Der Erwerb von Palladiummünzen ist nicht ganz einfach. Zudem verursacht die Seltenheit einen deutlichen Preisaufschlag (10-25% und mehr) auf den aktuellen Materialpreis, zuzüglich 19% MwSt.

Edelmetall-Barren sind historisch betrachtet die Vorgänger des Münzgeldes. Heute werden Barren als eingeschmolzene Metalle oder Halbmetalle definiert, die in eine Form gegossen zu einem Festkörper erstarren. Die Form bestimmt üblicherweise den Wunsch, die Barren einfacher handhaben und gut stapeln zu können. Edelmetall-Barren in Gold Silber, Platin und Palladium werden von mehreren Präge- und Scheideanstalten (z.B. Heraeus, Umicore (ehemals Degussa), Pamp) hergestellt bzw. von Banken in Auftrag gegeben. Die Form und die Abmaße der Barren unterliegen keinerlei Standardisierung. Geprägte Barren werden häufig in Stückelungen von 1g, 2g, 2,5g, 5g, 10g, 20g, 31,1 g (1oz), 50g und 100g angeboten. Barren mit einem Gewicht über ein Kilogramm, sind meist der Minengesellschaft, der Scheideanstalt, der Schmuckindustrie oder den Zentralbanken vorenthalten. Eine Ausnahme stellt lediglich Silber dar, das aufgrund seines niedrigen Preises auch als 5kg Barren erhältlich ist. Je größer ein Barren ist, desto geringer ist der Preisaufschlag. Außer den MwSt. –befreiten Goldbarren (Feinheit mindestens 995 und zur Goldanlage gedacht), unterliegen alle anderen Barren der vollen MwSt.. Bei einer Investition in Barren sollte die Auswahl auf ländertypische Barrenformen und Prägeanstalten fallen. Der Kauf und Verkauf ist analog den Anlagemünzen über jede Bank oder Münzhändler möglich.

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