A. Feßler Finanzberatung - Finanz- und Versicherungsmakler
Silber
Silber

Das Gold des kleinen Mannes

Neben Gold eignet sich Silber bestens zur Vermögensabsicherung in Krisenzeiten

Silber nimmt in der Gruppe der Edelmetalle aufgrund der hohen Produktionsmengen und der starken Verwendung in der Industrie eine Sonderrolle ein, und könnte aus Börsensicht ebenso als Industriemetall eingestuft werden.

Geschichte

Silber wird von Menschen etwa seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. verarbeitet. Es wurde zum Beispiel von den Assyrern, den Goten, den Griechen, den Römern, den Ägyptern und den Germanen benutzt. Zeitweise galt es wertvoller als Gold. Das Silber stammte meistens aus den Minen in Laurion, die etwa 50 Kilometer südlich von Athen lagen. Im Mittelalter wurden in Deutschland Silbererzvorkommen im Harz, in Sachsen und im Südschwarzwald, entdeckt.

Größter Silberproduzent im Mittelalter war Schwaz. Bis zu 80 % des damaligen Silbers kam aus den Stollen der Schwazer Knappen. Später brachten die Spanier große Mengen von Silber aus Amerika, unter anderem aus der sagenumwobenen Mine von Potosí, nach Europa. Auch Japan war im 16. Jahrhundert Silberexporteur. Durch das gestiegene Angebot sank der Silberwert in der alten Welt.

Da nach 1870 vorwiegend Gold als Währungsmetall verwendet wurde, verlor das Silber seine wirtschaftliche Bedeutung immer mehr. Das Wertverhältnis sank von 1:14 einige Zeit lang auf 1:100, später stieg es wieder etwas an. Heute liegt es bei ungefähr 1:70. Das Angebot an Silber ist von der Verbrauchs- und Produktionsentwicklung anderer Metalle abhängig.

Verwendung

Mit einer jährlichen Minenproduktion von 20.000 Tonnen und einer Recyclingquote von noch einmal einem Viertel des Minenabbaus ist Silber im Gegensatz zu anderen Edelmetallen sehr reichhaltig vorhanden. Wichtigste Abnehmer sind die

Elektroindustrie, die Schmuckerzeugung und die klassische Fotoentwicklung.

Silber besitzt die höchste elektrische Leitfähigkeit aller Metalle, eine hohe Wärmeleitfähigkeit und eine ausgeprägte optische Reflexionsfähigkeit. Dadurch ist es für Anwendungen in Elektrik, Elektronik und Optik prädestiniert.

Werkstoffe oder Beschichtungsverfahren nutzen die antibakterielle Wirkung von Silber in Medizinprodukten und anderen Anwendungen in Form von Silberbeschichtungen oder als Silberfäden.

Angebot/ Nachfrage

Die weltweite Minenproduktion betrug im Jahr 2004 knapp 20.000 Tonnen. Bei den größten Silber-Produzenten hat Peru in den vergangenen Jahren Mexiko verdrängt, wobei beide zusammen rund ein Drittel der weltweiten Silberförderung abdecken. Drittgrößter Produzent ist China, die unter den großen Anbietern neben Russland und Peru die stärksten Zuwächse verzeichneten.

In den USA ist die Silber-Förderung seit dem Jahr 2000 um mehr als 20% zurückgegangen. Zusätzliches Angebot kommt aus der Nutzung von Altbeständen und aus Zentralbankverkäufen. Größter Verbraucher sind die USA mit einem Anteil von rund 18%. Es folgen Japan und Indien, die zusammen auf knapp 27% der Weltnachfrage kommen. Auf Europa entfallen insgesamt knapp 30%.

Markttrend

Der Silberpreis bewegte sich über mehr als 10 Jahre in einem engen Preiskorridor zwischen 4 und 6 Dollar je Feinunze. Vom Aufschwung der anderen Rohstoffe und der anderen Edelmetalle konnte Silber lange Zeit nicht profitieren. Erst im Laufe des Jahres 2004 begann eine leichte Kurserholung, die Ende 2005 in eine rasante Rallye mündete, die den Kurs auf mehr als 14 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Anfang der 80er Jahre klettern ließ. Im Jahre 2008 erreichte Silber dann sein Allzeithoch von über 20 Dollar je Feinunze.

Gründe für die Steigerungen waren unter anderem die Auflegung von Silberfonds, welche physische Bestände des Edelmetalls zur Absicherung der Anlagegelder erwerben. Einen weitaus größeren Anteil hatte sicher die Finanzkrise.

Anlagemöglichkeiten

Die physische Investition in Silber kann mittels Anlagemünze, Silberbarren oder in Form von Schmuck erfolgen.

Zu den bekanntesten Silbermünzen zählen: Kookaburra (Australien), Koala (China), Maple Leaf (Kanada), Philharmoniker (Österreich), American Eagle (USA) und Libertad (Mexiko).

Im Gegensatz zu Goldmünzen werden Silbermünzen in allen EU-Ländern, inklusive der Schweiz, mit MwSt. belegt. Allerdings gibt es speziell in Deutschland eine Besonderheit, denn Silber-Anlagemünzen werden teilweise nur mit dem halben Steuersatz (7% MwSt.) belegt.

Edelmetall-Barren sind historisch betrachtet die Vorgänger des Münzgeldes. Heute werden Barren als eingeschmolzene Metalle oder Halbmetalle definiert, die in eine Form gegossen zu einem Festkörper erstarren. Die Form bestimmt üblicherweise den Wunsch, die Barren einfacher handhaben und gut stapeln zu können.

Edelmetall-Barren in Gold Silber, Platin und Palladium werden von mehreren Präge- und Scheideanstalten (z.B. Heraeus, Umicore (ehemals Degussa), Pamp) hergestellt bzw. von Banken in Auftrag gegeben. Die Form und die Abmaße der Barren unterliegen keinerlei Standardisierung. Geprägte Barren werden häufig in Stückelungen von 1g, 2g, 2,5g, 5g, 10g, 20g, 31,1 g (1oz), 50g und 100g angeboten. Barren mit einem Gewicht über ein Kilogramm, sind meist der Minengesellschaft, der Scheideanstalt, der Schmuckindustrie oder den Zentralbanken vorenthalten.

Eine Ausnahme stellt lediglich Silber dar, das aufgrund seines niedrigen Preises auch als 5kg Barren erhältlich ist. Je größer ein Barren ist, desto geringer ist der Preisaufschlag. Außer den MwSt. –befreiten Goldbarren (Feinheit mindestens 995 und zur Goldanlage gedacht), unterliegen alle anderen Barren der vollen MwSt.. Bei einer Investition in Barren sollte die Auswahl auf ländertypische Barrenformen und Prägeanstalten fallen. Der Kauf und Verkauf ist analog den Anlagemünzen über jede Bank oder Münzhändler möglich

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