A. Feßler Finanzberatung - Finanz- und Versicherungsmakler
Schiffsfonds
Schiffsfonds

Was ist ein Schiffsfonds (Schiffsbeteiligung)?

Der Fonds erwirbt ein Schiff, das von einem Reeder betrieben und an einen Nutzer verchartert wird. Als branchenfremder Anleger haften Sie nur mit Ihrer Einlage. Der Anleger wird im Handelsregister als Kommanditist eingetragen.

Schiffsbeteiligungen haben sich zu einem wichtigen Anlagemedium entwickelt und rangieren nach den geschlossenen Immobilienfonds an zweiter Stelle. Obwohl vielen Anlegern in der Vergangenheit mit nahezu halbierten Charterraten und nicht ausgelasteten Schiffen deutlich der unternehmerische Charakter dieser Beteiligungsform vor Augen geführt wurde, boomen Schiffsbeteiligungen.

In der Mehrzahl handelt es sich um Containerschiffe mit einer Größe von ca. 500 - 7.500 TEU (Containermaßzahl). Sie werden überwiegend über Fonds finanziert. Etwa 200 der gegenwärtig 230 unter deutscher Flagge fahrender Containerschiffe sind so finanziert worden.

Es gibt auch Bulker, Mehrzweckfrachter, Produktentanker und Tanker. Durch die Form des Investments ergibt sich, dass Schiffsbeteiligungen keine Spekulation darstellen, sondern in erster Linie eine unternehmerische Investition.

Anmerkung am Rande: Anteilseigner können auf den Schiffen auch mitfahren - in der Eignerkabine. Der Preis beträgt ab 15 Euro am Tag - inklusive Vollpension...

Schiffsbeteiligungen haben eine mittlere Laufzeit (5 - 15 Jahre) und sind auch vom Chancen / Risikoverhältnis in der Mitte anzusiedeln.

Staatliche Förderung der Anlageform

Der Anleger verdient an den Gewinnen aus der Nutzung der Schiffe. Der Staat fördert diese Anlageform durch Steuervorteile, insbesondere weil er der "Exportnation Deutschland" eine konkurrenzfähige Handelsflotte (natürlich unter deutscher Flagge) erhalten will. Die Umstellung auf eine sogenannte Tonnagebesteuerung kann zu fast gänzlich steuerfreien Erträgen führen. Die Verbindung von Realbesteuerung in der Anfangsphase und potenzieller späterer Umstellung auf Tonnagebesteuerung machen Schiffsbeteiligungen zu einer außergewöhnlich ertragskräftigen Anlageform. Die Tonnagegewinnermittlung ermöglicht nahezu steuerfreie Ausschüttungen, pro 100 000-Euro-Anteil werden nur rund 100 Euro Tonnagesteuer fällig - allerdings auch dann, wenn es keine Ausschüttung gibt oder das Schiff Verluste einfährt.

Aber Achtung: Verdient das Schiff kein Geld, kann das Finanzamt eine Gewinnerzielungsabsicht in Zweifel ziehen und die Vergünstigung nachträglich aberkennen.

Die genannte schiffahrtsspezifische Steuerbegünstigung wird in der Regel ab dem dritten Wirtschaftsjahr in Anspruch genommen.

Chancen und Risiken

Wie bereits erwähnt, ist eine Schiffsbeteiligung kein Spekulationsobjekt, sondern eine unternehmerische Investition mit allen üblichen Chancen und Risiken.

Ein Schiffsneubau wird so kalkuliert, dass er eine feste Charter einfährt, realistische Betriebskosten angesetzt werden und auch die Finanzierung auf soliden Beinen steht.

Dadurch ergeben sich Möglichkeiten, Gewinne zu erzielen:

  • Es wird eine Festcharter für vier bis sieben Jahren vereinbart. Kann das Schiff anschließend zu günstigeren Konditionen weiterbeschäftigt werden als kalkuliert, steigen die Gewinnausschüttungen.
  • Sinken die Betriebskosten für das Schiff (günstigere Treibstoffpreise, Heuer) unter der kalkulierten Grenze, steigen die Gewinne. Die sich abzeichnende Ölknappheit lässt hier aber wenig Spiel vermuten.
  • Durch sich positiv verändernde Finanzierungskosten (geschickte Wahl der Darlehensgewährung, Zinsbindungsfristen) kann sich eine Finanzierung langfristig günstiger darstellen als kalkuliert.
  • Währungsschwankungen können sich positiv auf die Gesamtrechnung auswirken.
  • Das Schiff wird zu einem höheren Preis verkauft als erwartet.

Dem gegenüber gibt es auch Risiken zu beobachten, damit aus der Investition kein Schiffsuntergang wird:

  • Das Schiff findet nach Beendigung der ursprünglichen Charter keine Anschlussbeschäftigung oder nur zu niedrigeren Raten.
  • Die Zinsen steigen höher als erwartet
  • Der Dollarkurs entwickelt sich ungünstig
  • Der Verkaufspreis des Schiffes liegt unter dem kalkulierten Preis
  • Gesetzesänderungen, insbesondere im fiskalischen Bereich, wirken sich negativ auf das Gesamtergebnis aus.
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